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3D Audio Podcast – frischer Wind für Hörspiel und Radio

Inhalt

    Seit den letzten Jahren immer beliebter werdend, ist das Medium Podcast im Jahre 2021 für viele Bestandteil des Alltags. Dabei ist das Konzept einer auditiven Informations-Sendung alles andere als neu – Stichwort Rundfunk. Und jetzt der 3D Podcast?

    Mittlerweile gibt es zu so gut wie jedem Thema einen Podcast – bezüglich dem Angebot and Inhalten muss man sich also keine Sorgen machen. Zum Glück gibt es nun neuen Schwung der mit 3D Spatial Audio Technologie.

    Vor kurzem sorgte iHeartRadio für einen kleinen Hype mit Berichten auf engadget.com, gearnews.de und theverge.com. Sie haben die Produktions Kapazitäten ausgebaut und planen für dieses Jahr dutzende Projekte, unteranderem auch Podcasts.

    Erreicht Raumklang nun auch als 3D Podcasts, Hörspiele und das Radio? Gerade sorgt das Thema mit der Sony Playstation 5, Apple Airpods Pro und Samsung Galaxy Buds Pro wieder für Wirbel. Also schauen wir uns mal an, was binauraler 3D Ton, für Plattform wie Spotify, Soundcloud und Co bedeuten.

    Update:

    • 2021: Merkelphone ist jetzt online, ein Hörspiel, das ich komplett in 3D Audio mit Head-Tracking produziert habe. Finde heraus, was im Zuhause der einst mächtigsten Frau der Welt passiert
    • 2022: 3D Podcast ist nicht Garantie für Immersion. Wie erkennt man einen guten Podcast?
    • 2023: Dolby Atmos wird jetzt von Audible unterstützt. Wieso es keine gute Idee ist Hörspiele mit Dolby Atmos zu mischen folgt in Kürze.
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    Vorteile von Spatial Sound für den 3D Podcast

    Dass Spatial Audio eine Bereicherung für Podcasts sind, liegt fast schon auf der Hand: Durch immersive Audioinhalte kann man sich als ZuhörerIn mitten im Geschehen wiederfinden, sei es ein Interview, eine Geschichte oder ein Hörspiel. Wie für viele andere Anwendungen, bietet 3D Audio auch hier mehr Möglichkeiten in Sachen Storytelling, Immersion, und Konzeption.

    Soweit die typischen Buzzwords von vergleichbaren Artikeln. In diesem Blog gehen wir aber natürlich noch einen Schritt weiter. Zeit den wahren Mehrwert für 3D Podcasts aus technischer und kreativer Sicht zu analysieren.

    Räumliches Erzählen und Verkörperung

    Bei klassischen Hörspielen ist der Zuhörer meist nur ein stiller Beobachter. Man folgt dem Geschehen passiv und wird von einem zusätzlichen Erzähler mit zusätzlichen Informationen versorgt. Doch mit 3D Audio hat man viel mehr den Eindruck auch einen Teil der Szene zu verkörpern. Das Gehirn schafft gedanklich ein dreidimensionales Abbild der Szenerie und versteht damit, wo sich die Protagonisten um einen herum befinden.

    Mit Headtracking sogar noch mehr, doch dazu mehr am Ende dieses Blogposts.

    Immersion – was heißt das schon?

    Dadurch, dass wir die Töne nun räumlich verordnen können, fällt es dem Hirn leichter, diese Informationen schnell zu verarbeiten. Es fällt eine sogenannte Abstraktionsebene weg. Bei einem Podcast – der klassisch im Mono oder Stereo produziert wird – lokalisieren wir über Kopfhörer die Sprecher/in: im Kopf. Das widerspricht aber unserer natürlichen Hörgewöhnheit. Treffen wir uns – nach Corona – mit unseren Freunden, hören wir ihre Stimmen auch nicht im Kopf, sondern klar lokalisierbar im Raum.

    Damit sind immersive Hörspiele auf Dauer, vereinfacht gesagt, angenehmer zu hören. Denn das Hirn ist nicht ständig damit beschäftigt, zu abstrahieren, wo die Stimmen zu räumlich einzuordnen sind. Man kennt dieses Phänomen zunehmend als Zoom Fatigue. Wenn wir den ganzen Tag andere Stimmen in unserem Kopf haben, ist das ermüdend. Sind sie aber externalisiert, also außerhalb unseres Kopfes wahrzunehmen, scheint das Problem gelöst.

    Wer hat hier eigentlich was zu sagen?

    Der Einsatz von einer Erzählstimme als Voice-over kann punktuell aber trotzdem einen Mehrwert bieten. Meine Heat-Map Fallstudie hat bereits gezeigt, dass die Kombination von Spatial Sound für Protagonisten und Off-Sprechern in Mono der Verwirrung vorbeugt. Denn so können Konsumenten auf eine innovative Art und Weise mehr nachvollziehen, ob eine Person Teil der Szene ist und damit räumlicher verortbar ist. Oder ob es sich um eine Erzählstimme handelt, die eine Imkopf Lokalisation abbildet.

    Übersicht der 3D Podcast

    Tatsächlich hat beispielsweise iHeart Media, eines der größten Medienunternehmen der USA, erkannt, dass die Vorteile von Spatial Audio die Zukunft sind. Das Unternehmen verkündete vor kurzem, dass man mehr in 3D Audio investiere. Aber auch andere Content Produktionen springen vermehrt auf diesen Zug auf – natürlich auch mit meiner Wenigkeit:

    Folgende Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird sich in Zukunft wohl vergrößern. Mit meinen Kollegen von HearOn habe ich aber ein Ohr drauf. Update: Ich habe einen ganzen Artikel mit Dutzenden von 3D-Podcasts hier geschrieben.

    3D Podcast ist nicht Immersions-Garantie

    Ich möchte nun wirklich nicht der Tonmeister sein, der immer alles schlecht reden muss. Aber mir geht es wirklich darum, den Leuten zu zeigen:

    Wenn 3D Audio draufsteht, heißt das nicht gleich, dass 3D Audio drin ist!

    Es ist immer die Frage: Was ist denn Immersion und was ist gute Immersion und was schlechte? Schwer zu messen ist sie allemal. Da muss man echt aufpassen und die Konsumenten und Anwender haben da leider wenig Möglichkeiten wirklich zu differenzieren. Da hilft nur genaues Hinhören!

    Wie erkennt man gutes 3D Audio?

    Was man in dem WDR Hörspiel ganz gut gehört hat, ist, dass zwar die Sprecher Live Performances gut waren, aber für mich passt es nicht so ganz in die Szene. Als hätte man eben genau – wie sie es gemacht haben – im Studio aufgenommen und dann im Nachhinein noch einen 3D Audio Effekt dazugelegt. Danach wurde noch mit virtuellen Specializern, die den Ton in den Raum setzen, ein bisschen Hall drauf geschmissen. Mein Vorwurf ist, das wird gemacht, damit man sagen kann, “ es ist ein 3D Audio Hörspiel”.

    Natürlich achte ich da noch viel mehr drauf, aber ich finde diese Herangehensweise nicht ganz glaubwürdig. Die SchauspielerInnen agieren in einer Live Performance einfach anders, als wenn sie wirklich in der Szene sein würden. Da können sie noch so gut schauspielen oder Sprechen. Deswegen würde mich auch interessieren, was andere Zuhörer*innen dazu sagen.

    Nachzuhören sind die Beispiele beim Metaverse Podcast Folge 23 von Thomas Riedler.

    3D Audio Storytelling

    Man muss eben mutig sein, auch mal aus dem Studio raus gehen, dafür habe ich ganz spezielle Technik und Redundanz-Verfahren. Das ganze Konzept muss sich auch in 3D Audio auch erzählen. Sonst klingt es einfach, als hätte man recht wahllos 3D Audio Objekte in der Postproduktion umherbewegt. Wenn das Storytelling auch in Stereo funktionieren würde, sollte man das Projekt lieber in Stereo umsetzen. Hier habe ich ausführlich über immersives Storytelling berichtet.

    Dieses Wissen ist super wichtig, wenn es darum geht, virtuelle Welten zu vertonen. Wie realistisch sollen sie denn klingen? Wie glaubwürdig sollen sie sein? Und vor allem, wie kann ich die Story mit 3D Audio unterstützen?

    Meine Herangehensweise überzeugt nicht nur Tonleute, auch für Normalos ist der Unterschied gravierend, wie Thomas Riedler beschreibt:

    „Das will ich auch nochmal betonen. Also der Unterschied zwischen diesen zwei Beispielen war jetzt ganz klar: Du hast ganz spezielle 3D Audio Workflows und deswegen klingt die Welt, die wir jetzt in diesem Traktor Beispiel gerade gehört haben, einfach total echt. Als wäre ich wirklich drin. Bei diesem WDR Hörspiel war man irgendwie auch dabei und fühlte sich emotional irgendwie ergriffen. Aber man merkt schon, das wirkt so hineingesetzt in den Raum, das wirkt nicht zusammen verbunden. Wenn man sich einmal diese Unterschiede klar macht, ist das echt auch frappierend!”

    Aber Vorsicht: So einfach ist das nicht

    Der 3D Podcast, der jetzt schon mit Raumklang arbeiten, tut dies meist auf Basis von binauralem Audio. Das funktioniert gut und ist auf jeden Fall besser als normales Stereo oder gar Mono. Doch hier tippen die meisten Einsteiger direkt in die erste Falle

    Fluch und Segen mit Stereo

    Die Podcast Plattformen wie Podigee, Chimpify und Stitcher unterstützen meist nicht mehr als zwei Audiokanäle. Doch man darf nicht den Fehler machen die Produktion auch nur Stereo zu denken. Dieses Format kann nämlich ausschließlich auf Kopfhöreren wieder gegeben werden und ist für Lautsprecher eher ungeeigenet. Damit schränkt man sich selber in seiner Zielgruppe unnötig ein. Denn man übersieht die Zukunftsthemen Smartspeaker, Soundbars und automotive Car Hi-Fi.

    Außerdem gibt es keine Möglichkeit der späteren Personalisierung. Die Algorithmen, die den dreidimensionalen Klang für den menschlichen Kopf erzeugen (Stichwort HRTF) sind generisch. Das heißt, die Berechnung basiert dem mathematischen Durchschnitt unserer Kopfgröße und Ohrenform. In Zukunft werden unsere individuellen Parameter bei der Wiedergabe berücksichtigt. Wie heute schon etwa mit den Sony WH-1000XM4.

    So geht professionelle 3D Audio Produktion

    Die erwähnten Herausforderungen lassen sich meisten. Darüber hinaus gibt es schon heute eine weitere Möglichkeit für das nächste Aha Erlebnis mit Next Generation Audio. Mittlerweile bieten beispielsweise Apple oder Samsung die bereits erwähnten Headtracking-fähigen Kopfhörer an.
    Doch was ist der Mehrwert? In Kombination mit Audio Inhalten die objektbasiert produziert sind, hat man als HörerIn sogar das Erlebnis, sich in der Klangszene zu bewegen und umzuhören. Dies steigert die Sound Experience aufs nächste Level und ist absolutes Alleinstellungsmerkmal.

    Und wenn wir hier eh schon lauter Buzzwords nennen. Es ist nachhaltig. Tatsächlich können wir bei VRTonung sicher stellen, dass die Produktionen zukunftssicher sind und mit dem Aufkommen von Soundbars und Smartspeaker auch andere Medien bedient werden können.

    Wie das für dein nächstes Projekt umgesetzt werden kann, können wir bei einem kostenlosen Beratungsgespräch zusammen herausfinden. Ich freue mich drauf.

    Jetzt herausfinden wie 3D Podcast geht


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