Berufsausbildung Gestalter*in für immersive Medien

Immersiver Medien haben in den vergangenen Jahren mit Einsatzmöglichkeiten, zu denen insbesondere Augmented Reality, Virtual Reality, Mixed Reality sowie 360°-Anwendungen gehören, deutlich erweitert. Im Bereich der Technologie sind Hard- und Software wesentlich anwendungsfreundlicher geworden und auch die Infrastruktur wurde verbessert.

Update 22/10

Qualifizierungskurse für BerufsschullehrerInnen für die IHK Ausbildungsberuf ab August 2023 wurde unten eingefügt. Auf https://gestaltung-immersiv.de/ entsteht ein Portal für alle informationen über den neuen Ausbildungsberuf Gestalter/in für immersive Medien.

Qualifizierungskurs Angebot

Im ersten Schritt möchten wir den Berufsschullehrern die Möglichkeit anbieten, für die Qualifizierungskurse sich anzumelden.

Angebot für Gestalter für immersive Medien

Um im Bereich immersiver Medien eine Basisqualifikation zu erreichen, möchten wir in verschiedenen ausgewählten Bereichen auf Qualifizierungskurse hinweisen. Dazu gehört

• das Wissen um und der Umgang mit der Hardware (AR Devices und VR Brillen)
• die Differenzierung der Technologien (360 Grad Video versus Echtzeitgrafik)
• Grundlagen von spatial Audio, also immersives 3D Audio
• Grundlagen der Nutzung von 3D Digital Content Creation Tools wie Blender, konkretes Arbeiten mit den wichtigsten beiden Echtzeitwerkzeugen am Markt wie Unity und Unreal Engine und
• Agiles Projektmanagement.

Die Kursinhalte sind mit den Anforderungen der Ausbildung zum GestalterIn für immersive Medien abgestimmt. Bei allgemeinen Fragen wenden sie sich bitte an Helge Berlitz-Olle, Helge.Berlitz-Olle(at)bs19hh.de

Spatial Audio, immersives 3D Audio, VR Sound und Co

Ich freue mich die Fortbildung zum Thema 3D Audio anbieten zu können. Es wird also eine ganze Reihe an Workshops geben mit alles zum Thema Audio für immersive Medien. Es gibt aktuell 3 Termine, diese werden ständig aktualisiert auf der Seite https://gestaltung-immersiv.de/buchung.php

kreative Betrachtung

• Wie Sound das Erlebnis in XR verbessert? (mehr Immersion, Informationen über Sprache, Nutzerführung, mehrere Charakteren besser differenzierbar)
• Was ist immersives Audio und wie wird es mit Stereo kombiniert? (diegetisch vs. In-Kopf-Lokalisation)
• Wie klingt das und was gibt es für Anwendungen in den Sound den Unterschied macht? (Best-Practise)
• Was gibt es für Plattformen und Content-Formate? (Virtuelle Realität, 360 Video, AR, SoundInstallationen, Kopfhörer mit und ohne Headtracking)

technischer Workflow

• Was gibt es bei der Aufnahme zu beachten? (Raumklang + Audioobjekte)
• Was gibt es für Audio-Formate und Plattformen? (Dolby Atmos, NGA, Ambisonics, Audio-Assets)
• Wie verläuft die Post-Produktion und Anlieferung (DAW + Game-Engine + Middlewares)?
• Round-Up, wieso Sound in XR nicht isoliert, sondern ganzheitlich betrachtet werden muss (keine Realität sondern Hyperrealität abbilden, Visuelles muss Audio unterstützen und umgekehrt)

Technologiefortschritt

Seit einigen Jahren haben sich vielfältige Angebote, insbesondere in den Bereichen Produktion (Industrie 4.0), im Handel, in der Medizin sowie in Bildung und Kultur, entwickelt.

Mittelfristig ist damit zu rechnen, dass durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur und der Erhöhung von Bandbreiten für die mobile Datenübertragung (5G) eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen wird, dass immersive Medien nicht mehr nur hauptsächlich stationär genutzt, sondern sie auch mobil von unterwegs eingesetzt werden können.

Wie überall: Fachkräftemangel!

Der aktuelle Fortschritt lässt somit erwarten, dass die Technologien im Bereich der immersiven Medien und ihre vielfältigen Anwendungen im beruflichen wie privaten Alltag zukünftig eine weiter wachsende Rolle spielen werden.

Mit der deutlichen Entwicklung des Marktes und der Technologie wächst auch der Bedarf an qualifiziertem Personal, das in der Lage ist, immersive Medien zu entwickeln und zu gestalten.

Im Moment gibt es jedoch noch einen großen Fachkräftemangel; der Bedarf kann zurzeit weder in qualitativer noch in quantitativer Hinsicht gedeckt werden. Im Ergebnis einer Voruntersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurde festgestellt, dass die Schaffung eines eigenständigen dreijährigen Ausbildungsberufes als beste Möglichkeit gesehen wird, langfristig qualifiziertes Personal zu entwickeln (https://www.bibb.de/dienst/dapro/daprodocs/pdf/eb_22338.pdf).

Auf Initiative der Sozialparteien hat das Bundesministerium für Unternehmen, Wirtschaft und Klimaschutz das BIBB mit der Entwicklung einer entsprechenden Ausbildungsordnung beauftragt. Zurzeit läuft die Arbeit der Sachverständigen des Bundes und der Länder.

Immersive Audio in der Ausbildung

Das BIBB (Bundesinstitut für Berufsausbildung) hat daher ein Gremium von circa 20 Sachverständigen einberufen, die aus den unterschiedlichsten Welten der XR-Welt kommen oder bereits an der Berufsausbildung Mediengestalter Bild- und Ton gearbeitet haben.

Ziel ist es, eine Fachkraft auszubilden, welche den ganzen Prozess im Hintergrund einer XR Produktion zu versteht und im Austausch mit den verschiedenen Kompetenzen steht wie: Erstellung eines Prototypes, Programmierung für Game-Engines, 3D Modellierung und Animation und natürlich auch das Gestalten von immersiven Klangwelten.

Wieso ist 3D Audio wichtig für XR?

Deswegen sitze ich auch als stellvertretender Sachverständiger einmal im Monat für zwei Tage im Ausschuss, damit das Thema Sound voll zur Geltung kommt. Wichtig ist hier vor allem, auch nicht-Tonleuten zu vermitteln, wieso Ton essentiell für die Medienproduktion ist und wie 3D Audio eine neue Sonderrolle im Bereich XR für die Nutzererfahrung (UX) und dem Storytelling bekommt.

Es geht also nicht primär darum, Tonleute zu ersetzen, sondern ganz im Gegenteil darum nun den Grundstein dafür zu setzen, dass in Zukunft auch im XR-Bereich das Thema Sound die Wertschätzung bekommt, die es verdient.

Was sind Fertigkeiten die XR benötigt?

Es handelt sich hier um einen iterativen Produktionsprozess, in dem Technical Director, Creative Director und Projektleitung zu einer Person verschmelzen.

Während des Prozesses versteht der/die Auszubildende die Beratung (Vertrieb, Marketing), Konzeption (Storyliving, Moodboards), Gestaltung (Visualartist, UI/UX-Designer, Soundartist) und Programmierung (Softwareentwickler).

Der Fokus liegt dabei – wie der Name erahnen lässt – auf der Gestaltung, während in den anderen Bereichen unterstütz wird, die Umsetzung aber etwa in einen Berufsbildern verankert ist, wie etwa dem Fachinformatiker.

Was gibt es für XR und Sound zu wissen?

Aktuell geht es darum den Ausbildungsrahmenplan festzulegen, in dem die Inhalte definiert werden. Es wird also tatsächlich jedes einzelne Wort im Plan mit Rechtsanwälten diskutiert, um auch in Zukunft gewährleisten zu können, dass mit neuen Technologien und Begrifflichkeiten die Wissensvermittlung nachhaltig funktioniert.

Meine Funktion ist dabei, eine Brücke zur Audiowelt herzustellen. Ich freue mich über Kontaktaufnahme und Anregungen, damit die Tonbranche in der neuen Ausbildung möglichstt vollumfänglich repräsentiert werden kann. Der Ausbildungsberuf wird 2023 erstmals zur Auswahl stehen.

Profil immersiver augmented reality und virtual reality

Anwendungsbeispiele von AR und VR

Immersive Medien finden bereits in verschiedenen Industrien seinen Einsatz. So wird beispielsweise Augmented Reality in der Industrie 4.0 bei Kunden eingesetzt, um Arbeitsprozesse zu optimieren. Mit Hilfe von AR-Brillen können Arbeitsanweisungen direkt in das Sichtfeld des Mitarbeiters projiziert werden, was zu einer höheren Effizienz und Fehlerreduzierung führt.

Auch im Zusammenhang von Bildung wird Virtual Reality genutzt, um Schülerinnen und Schüler auf eine interaktive und immersive Art und Weise zu unterrichten. Durch virtuelle Ausflüge in historische Städte oder durch Simulationen von wissenschaftlichen Experimenten können Lerninhalte auf eine spannende und anschauliche Weise vermittelt werden.

Zukunft der XR Interaktion

In den kommenden Jahren wird sich die Technologie in der Umgebung der immersiven Medien weiterentwickeln und neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. So könnten immersive Medien beispielsweise verstärkt in der Gesundheit eingesetzt werden. Hier könnten VR-Brillen eingesetzt werden, um Patienten von ihren Schmerzen abzulenken oder bei der Rehabilitation zu unterstützen.

Auch im Bereich der Unterhaltung wird es weitere Entwicklungen geben, wie zum Beispiel immersive Filme, bei denen der Zuschauer direkt in die Handlung eingebunden wird. Der Begriff immersiv wird dabei gern als Platzhalter für ein VR Spiel genommen. Hier muss das Bewusstsein aber weiter gefasst werden, da immersive Welten mehr als Unterhaltung a la Games und Film ist.

Obwohl es viele Spiele gibt, die immersive Elemente enthalten, sind Spiele nicht zwangsläufig immersiv. Gaming kann auch ohne immersives Erlebnis stattfinden, wie zum Beispiel beim Spielen von Brettspielen oder Videospielen auf einem Bildschirm ohne VR-Brille. Die Einsatzmöglichkeiten für das Eintauchen sind für die Nutzer und Spieler gleichermaßen vielfältig.

Herausforderungen beim Beruf

Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die mit der Verbreitung von immersiven Medien einhergehen. Ein zentrales Thema ist hier der Datenschutz. Da immersive Medien oft mit Sensoren arbeiten und persönliche Daten sammeln, müssen hier klare Regelungen und Gesetze geschaffen werden, um den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.

Auch die gesellschaftlichen Auswirkungen, die eine noch stärkere Virtualisierung des Alltags haben könnte, sollten nicht außer Acht gelassen werden. Hier müssen ethische Fragen diskutiert und Lösungen gefunden werden, um eine gesunde Balance zwischen der Nutzung von immersiven Medien und dem realen Leben zu schaffen. Fakt ist, dass das die Installation von Formen der XR ein Teil von unserer Gesellschaft sein wird.

Offizielle Links

Die Verordnung über die Berufsausbildung zum Gestalter für immersive Medien und zur Gestalterin für immersive Medien ist im Bundesgesetzblatt erschienen: https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2023/99/VO

Das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland) hat eine Pressemitteilung veröffentlicht: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2023/04/20230413-in-virtuelle-welten-eintauchen.html

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien hat auch einen Artikel veröffentlicht: https://zfamedien.de/zfa/ Nocheinmal das wichtigste in Kürze:

Am 1. August 2023 trat die neue Ausbildungsordnung in Kraft, die eine dreijährige Ausbildung in einem spezifischen Beruf vorsieht. Dabei findet das Lernen sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsstruktur ist dabei auf einen Monoberuf ausgelegt und die Prüfungen finden sowohl während als auch am Ende der Ausbildung statt.

Tätigkeitsfelder von Gestaltern und Gestalterinnen für immersive Medien gibt es viel . Sie können bei AR/VR/MR-Unternehmen, Medienschwerpunkten, Film- und TV-Produktionsfirmen, im Rundfunk, in Marketing- und Kommunikationsagenturen, in Innovations- und Marketingabteilungen von Unternehmen sowie in IT- und Entwicklungsabteilungen in Produktionsbetrieben tätig sein.

Diese Fachleute haben vor allem die Aufgabe, innovative, immersive und interaktive digitale Medien und Produkte zu konzipieren, zu entwickeln und umzusetzen. Somit stehen sie auch vor technischen und kreativen Herausforderungen und arbeiten stets an der Schnittstelle zwischen Technologie und Kunst.