Die 32. Tonmeistertagung – Europas führender Kongress für Audioprofis!
Über die Tonmeistertagung 2023
Seit mehr als 70 Jahren beeinflusst die Tonmeistertagung bereits den Puls der internationalen Pro-Audio-Branche!
Die Veranstaltung ermöglicht mit ihrem umfangreichen Kongress-Programm und der angegliederten Fachmesse einen intensiven Austausch auf höchstem Niveau für teilnehmende Tonschaffende aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Treffen Sie Toningenieure, Entscheiderinnen, Produzenten, Künstlerinnen, Hersteller, Vertriebe, Entwicklerinnen und Wissenschaftler.
Die Themenbandbreite reicht von Akustik bis zur vernetzten Audio- und Videotechnik, von Immersive Audio bis Mastering, von Forschung & Entwicklung bis Live-Sound und Theater.
Allein zwei Räume für verschiedene Immersive-Audio-Formate, ein Binauralraum mit 100 Kopfhörern und ein Surround-Raum stellen für die Beiträge die technische Infrastruktur bereit.
Ein gut ausgestattetes Studio mit der notwendigen Software und Hardware ist entscheidend, um qualitativ hochwertige 3D-Audio-Mischungen zu erstellen und die technologischen Voraussetzungen zu erfüllen.
Ergänzt wird der Kongress durch einen umfangreichen Messebereich, in dem Vertreter der Pro-Audio-Industrie ihre neusten Produkte und Technologien präsentieren. In entspannter Atmosphäre besteht dabei ausreichend Raum für persönliche Gespräche und intensiven Austausch mit Entwicklern, Geschäftsführern und Kollegen.
Verpasse nicht die Gelegenheit, ein Teil dieses aufregenden Events zu werden! Sei dabei, wenn die Tonmeistertagung 2023 den Weg für die Zukunft des Klangs ebnet!
Was macht VRTonung dort?
Martin wird als Speaker mit seinem Vortrag das Thema „immersives Audio richtig lernen“ beleuchten. Dabei enthüllt er das aufregende neue Berufsbild „Gestalter*in immersiver Medien“ und verdeutlicht dabei die Schlüsselrolle des räumlichen Klangs.
In seiner Funktion als offizieller Sachverständiger für das renommierte Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) war Martin maßgeblich daran beteiligt, die immersiven Audio-Inhalte für dieses innovative Berufsprofil zu definieren.
Als erfolgreicher Produzent mit umfassender Erfahrung in 3D-Audio und Dolby Atmos betont er, wie wichtig es ist, dass Produktionen von Anfang an für Surround geplant werden, und hebt die Herausforderungen hervor, die sich aus unzureichender Planung ergeben können.
Doch das ist noch nicht alles: Mit Leidenschaft hat er den allerersten Videokurs für diese faszinierende Ausbildung ins Leben gerufen, der bereits an verschiedenen Bildungseinrichtungen eingesetzt wird.
Dieser bahnbrechende Kurs wird bis zur Tonmeistertagung für Interessierte verfügbar sein, die mehr über die unglaublichen technischen und kreativen Möglichkeiten erfahren wollen.
Hierbei deckt er Inhalte ab, die weit über Dolby Atmos und objektbasiertes Audio hinausgehen – von atemberaubenden 360-Grad Videos bis hin zu beeindruckendem AR Head-Tracking und interaktivem VR Sound in Game-Engines.
Denn für Martin ist klar: Immersives Audio ist mehr als nur 3D Musik – es ist eine ganze neue Welt der Klangkunst!
Für alle Interessierten:
Martins Vortrag findet am Samstag, den 11. November von 10:00 – 10:30 Uhr auf der Open-Stage (OS) statt. Er wird von Ingo Weismantel kuratiert und von Christian Birkner moderiert.
Level of 3D Audio – Einblick in die Welt der immersiven Audioproduktion
Einführung in 3D Audio
3D Audio ist längst kein Nischenthema mehr, sondern ein fester Bestandteil moderner Audioproduktion. Ob in der Musik, im Film oder in Virtual Reality (VR) – immersiver Klang schafft neue Dimensionen des Hörerlebnisses und verändert die Art und Weise, wie wir Sound wahrnehmen.
3D-Sound, insbesondere durch Systeme wie Dolby Atmos, ermöglicht die präzise Positionierung von Klangobjekten im Raum und schafft so ein immersives Klangerlebnis.
Doch was genau steckt dahinter? In meinem Vortrag gebe ich einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Formate, Produktionsmethoden und Technologien, die 3D Audio ermöglichen.
Was ist immersive Audio?
Immersive Audio ist ein Begriff, der verschiedene 3D-Surround-Formate beschreibt, die ein räumliches Klangerlebnis erzeugen und dem Zuhörer das Gefühl geben, in den Sound dreidimensional einzutauchen.
Im Gegensatz zum traditionellen Stereo, das nur eine zweidimensionale Klangwiedergabe bietet, erweitert immersive Audio das Hörerlebnis um eine dritte Dimension. Dies wird durch die Platzierung von Klangobjekten in einem Raum und deren Verteilung auf vorhandene Lautsprecher erreicht.
So entsteht ein immersives und realistisches Klangbild, das den Zuhörer mitten ins Geschehen versetzt. Ob in der Musikproduktion, im Film oder in VR-Anwendungen – immersive Audio eröffnet völlig neue Klangwelten und revolutioniert die Art und Weise, wie wir Sound wahrnehmen.
Die Geschichte von immersive Audio
Die Geschichte von immersive Audio reicht bis in die 1970er Jahre zurück, als die ersten Experimente mit 3D-Surround-Sound durchgeführt wurden. Ein bedeutender Meilenstein war die Einführung von Dolby Digital 5.1 in den 1990er Jahren, das erstmals ein kommerzielles 3D-Surround-Format bot.
Im Jahr 2012 stellte Dolby dann Dolby Atmos vor, ein revolutionäres, objektbasiertes System, das Klangobjekte in einem Raum platziert und auf vorhandene Lautsprecher verteilt.
Seitdem haben sich weitere immersive Audio-Formate wie Auro 3D, DTS:X und MPEG-H Audio entwickelt, die alle darauf abzielen, ein noch realistischeres und räumlicheres Klangerlebnis zu schaffen. Diese Entwicklungen haben die Audioproduktion nachhaltig verändert und neue Standards gesetzt.
Die Grundlagen: 3DoF vs. 6DoF
Ein zentraler Unterschied in der immersiven Audiowelt liegt in den sogenannten „Degrees of Freedom“ (Freiheitsgraden). 3DoF (Three Degrees of Freedom) beschreibt Audiolösungen, die auf 360°-Videos oder AR-Anwendungen mit 3D-Kopfhörern basieren.
Dabei handelt es sich meist um Multichannel-Audio-Dateien, die das Hörerlebnis durch binaurale Verfahren anpassen.
6DoF (Six Degrees of Freedom) hingegen geht einen Schritt weiter. Hierbei werden mehrere Audio-Assets in einer 3D-Engine verwaltet, sodass sich der Klang nicht nur horizontal, sondern auch in der Tiefe und Höhe verändert – ideal für interaktive VR- und AR-Erlebnisse.
3D Audio in der Praxis: Wiedergabe und Formate
Je nach Anwendung gibt es verschiedene Methoden, um 3D Audio erlebbar zu machen. Eine Möglichkeit ist die binaurale Wiedergabe, bei der über Kopfhörer ein räumlicher Klang simuliert wird – eine Technik, die besonders in VR-Headsets und AR-Brillen zum Einsatz kommt.
Eine weitere Option ist die Wiedergabe über Lautsprecher-Setups, sei es über klassische Mehrkanal-Systeme, moderne Soundbars oder smarte Lautsprecher wie jene von Apple oder Sonos. Besonders im Bereich von Dolby Atmos und Auro-3D haben sich solche Setups etabliert, um immersiven Klang auch ohne Kopfhörer zu ermöglichen.
Immersive Audio in der DAW mit/ohne Dolby Atmos
Immersive Audio kann in einer Digital Audio Workstation (DAW) wie Nuendo oder Pro Tools erstellt und bearbeitet werden. Diese DAWs bieten spezielle Tools und Funktionen, um immersive Audio-Formate wie Dolby Atmos und Auro 3D zu unterstützen.
Der Workflow für immersive Audio in einer DAW ähnelt dem herkömmlicher Audio-Produktionen, beinhaltet jedoch den zusätzlichen Schritt, Klangobjekte in einem dreidimensionalen Raum zu platzieren und auf vorhandene Lautsprecher zu verteilen.
Mit der richtigen Software und den passenden Plugins können Produzenten beeindruckende 3D-Klangwelten erschaffen, die den Zuhörer vollständig umhüllen.
Produktion und Mixing: Von der Aufnahme bis zur Postproduktion
Die Erstellung von 3D Audio kann auf zwei Wegen erfolgen: Entweder durch die direkte Aufnahme mit speziellen 3D-Mikrofonen oder durch die nachträgliche Spatialization in der Postproduktion. Dabei spielen verschiedene Tools und Software-Lösungen eine entscheidende Rolle.
Zu den wichtigsten Formaten und Renderern gehören Dolby Atmos, Auro-3D und Ambisonics. Besonders Dolby Atmos ist als Branchenstandard etabliert, sowohl in der Musikproduktion als auch im Filmbereich.
Um Atmos-Inhalte zu erstellen, kommen Tools wie die Dolby Atmos Production Suite oder der Atmos Renderer zum Einsatz, meist in Verbindung mit DAWs wie Pro Tools oder Nuendo.
Mischkonzepte für 3d sound
Mischkonzepte für immersive Audio sind ähnlich wie bei herkömmlichen Audio-Mischungen, jedoch mit dem zusätzlichen Aspekt, Klangobjekte in einem Raum zu platzieren und auf vorhandene Lautsprecher zu verteilen.
Es gibt verschiedene Ansätze, um immersive Audio-Mischungen zu erstellen, wie z.B. die Verwendung von Mikrofon-Arrays oder die gezielte Auswahl und Platzierung von Sounds.
Eine sorgfältige Planung der Mischung ist entscheidend, um die Herausforderungen der räumlichen Klangverteilung zu meistern und ein kohärentes, immersives Hörerlebnis zu schaffen. Dabei sollten Produzenten von Anfang an die räumliche Dimension des Klangs berücksichtigen.
Immersive Audio-Setup und Kalibrierung
Ein immersive Audio-Setup besteht aus einer Anordnung von Lautsprechern, die ein umfassendes Klangbild erzeugen. Die Kalibrierung eines solchen Setups ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Klangobjekte korrekt platziert und auf die vorhandenen Lautsprecher verteilt werden.
Mithilfe von Software-Tools wie dem Dolby Atmos Renderer oder dem Auro 3D Renderer kann die Kalibrierung präzise durchgeführt werden. Ein erfahrener Tontechniker sollte diesen Prozess begleiten, um ein optimales Klangbild zu erzielen und sicherzustellen, dass das immersive Audio-Setup perfekt auf den Raum abgestimmt ist.
So wird ein beeindruckendes und realistisches Hörerlebnis gewährleistet.
Linear vs. Interaktives Audio
Ein entscheidender Faktor für die Produktion ist die Frage, ob das Audio linear oder interaktiv genutzt wird.
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Lineares Audio kommt in klassischen Medienformaten zum Einsatz, etwa in Filmen, Podcasts oder 360°-Videos. Hierbei bleibt der Klang zeitlich konstant, vergleichbar mit herkömmlichen Film-Tonmischungen.
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Interaktives Audio hingegen findet sich in VR, AR und Gaming. Hier muss der Klang flexibel auf Nutzerbewegungen reagieren, weshalb er über Game-Engines wie Unity oder Unreal Engine sowie Middleware-Lösungen wie Wwise oder FMOD gesteuert wird.
Herausforderungen und Kritik an aktuellen Standards
Trotz aller technologischen Fortschritte gibt es auch Herausforderungen. Ein Beispiel ist die Dolby Atmos-Mischung für Konzerte, bei der sich die Frage stellt, wie nicht-diegetische Sounds wie Voice-Overs sinnvoll integriert werden können.
Traditionell wird die Sprecherstimme im Center-Kanal platziert, was jedoch problematisch sein kann, wenn sie nicht Teil der eigentlichen Klangwelt sein soll.
Ein weiteres Thema ist der Hype um 3D Audio im Internet, insbesondere durch fragwürdige Trends wie „8D Audio“ oder ASMR-Soundeffekte.
Während einige dieser Experimente einen echten Mehrwert bieten – etwa Virtual Barbershop-Demos oder spatialisierte Hörspiele – sind andere oft reine Marketing-Gags ohne tatsächliche immersive Tiefe.
Social VR und das Metaverse: Die Zukunft der Audiokommunikation
Die Entwicklungen im Bereich Social VR und Metaverse zeigen, dass immersive Audioformate zunehmend auch für alltägliche Kommunikation genutzt werden. Während der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass klassische Videoanrufe oft zu Ermüdung führen – ein Phänomen, das mit Spatial Audio gelöst werden kann.
Virtuelle Meetingräume mit 3D-Klang ermöglichen natürlichere Gespräche und eine realistischere Verteilung von Stimmen im Raum.
Plattformen wie Mozilla Hubs, Meta Horizon und MS Teams experimentieren bereits mit solchen Technologien, um virtuelle Treffen so intuitiv wie möglich zu gestalten.
Head-Tracking und neue Technologien
Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung von 3D Audio ist die Integration von Head-Tracking-Technologie in Kopfhörer. Unternehmen wie Apple, Bose und Yamaha setzen zunehmend auf Sensoren in ihren Geräten, die den Kopfbewegungen der Nutzer folgen.
Das ermöglicht eine realistischere Klangverortung, egal ob für Gaming, Film oder Musik. Besonders Apple hat mit seinen AirPods (3. Generation), AirPods Pro (2. Generation) und AirPods Max Spatial Audio zum Massenprodukt gemacht.
Game Audio als Innovationstreiber
Die Gaming-Branche hat sich als Treiber für viele Entwicklungen im Audio-Bereich erwiesen. Besonders Audio-Only-Games, in denen Spieler sich allein durch Klang im Raum orientieren müssen, setzen neue Maßstäbe. Das beeinflusst auch andere Bereiche wie das Sounddesign in Filmen, das sich zunehmend an interaktiven Erlebnissen orientiert.
Fazit: 3D Audio als Schlüsseltechnologie der Zukunft
3D Audio hat sich von einem Spezialthema zu einer Schlüsseltechnologie für immersive Medien entwickelt. Ob in der Musikproduktion, im Film, in VR oder im Gaming – die Möglichkeiten sind vielfältig. Entscheidend ist die enge Verzahnung von Hardware, Software und kreativen Produktionsmethoden, um das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen.
Mit zunehmender Verbreitung von Spatial Audio in Streaming-Diensten, VR-Plattformen und smarten Geräten wird 3D Audio in den kommenden Jahren eine noch größere Rolle spielen – und die Art, wie wir Sound erleben, nachhaltig verändern. 🚀