Ein neues Klangerlebnis: Spatial Audio Training (Focal)

30.01.2020 - 01.02.2020
Aarau & Zürich

Was ist Spatial Audio?

Definition und Bedeutung von Spatial Audio

Spatial Audio, auch bekannt als 3D-Audio, revolutioniert die Art und Weise, wie wir Klänge wahrnehmen. Diese Technologie ermöglicht es, Audioinhalte in einem dreidimensionalen Raum zu platzieren, sodass der Hörer den Eindruck hat, dass die Klänge aus verschiedenen Richtungen kommen.

Dies führt zu einem immersiveren und realistischeren Hörerlebnis. Spatial Audio findet Anwendung in zahlreichen Bereichen, darunter Musikproduktion, Film und Virtual Reality. In der Musikproduktion ermöglicht es Künstlern und Produzenten, ihre Werke auf eine völlig neue Art und Weise zu gestalten, während es in der Virtual Reality die Illusion einer realen Umgebung verstärkt.

Unterschiede zu herkömmlichem Audio

Im Gegensatz zu herkömmlichem Audio, das typischerweise aus zwei Kanälen (links und rechts) besteht, bietet Spatial Audio eine Vielzahl von Kanälen, die es ermöglichen, den Klang in einem dreidimensionalen Raum zu lokalisieren.

Diese Technologie nutzt fortschrittliche Algorithmen und Audio-Software, um Klänge präzise im Raum zu positionieren, was zu einer realistischeren und immersiveren Wiedergabe führt. Während herkömmliches Audio den Hörer auf eine zweidimensionale Klangbühne beschränkt, öffnet Spatial Audio die Tür zu einer neuen Dimension des Hörens.

Immersives Audio mit Dolby Atmos, Auro-3D, 360° Audio, Spatial Audio & VR

Auch wenn immersive 3D-Audiotechnologien im Kino noch selten sind, gewinnen sie in verschiedenen Bereichen wie Live-Events, Radio, Webanwendungen und virtuelle Realität zunehmend an Bedeutung.

Diese objektbasierten Audioformate beziehen die vertikale Achse mit ein und schaffen so ein fesselndes und räumlich genaues Hörerlebnis.

In diesem Workshop werden verschiedene immersive Soundsysteme anhand von Fallstudien untersucht, darunter Auro-3D (Veranstaltungen, Musik, Kino), Dolby Atmos (Kino, Heimkino) und 360° Audio (virtuelle Realität).

Die Teilnehmer werden die Möglichkeit haben, kuratierte Klangausschnitte in eigenen Studioräumen, mit Kopfhörern und VR-Headsets zu hören und so diese fortschrittlichen Räumlichkeitstechniken aus erster Hand zu erleben. Kopfhörer ermöglichen eine 3D-Audio-Wiedergabe und sind entscheidend für das Erleben von immersivem Audio.

Untersucht wird die gesamte Produktionskette – von den Aufnahmetechniken (z. B. Ambisonics vs. zeitbasierte Aufnahmemethoden) bis hin zum Sounddesign und der Abmischung – natürlich immer mit dem Schwerpunkt auf Verräumlichung und formatspezifischen Überlegungen.

Geschichte und Entwicklung von Spatial Audio

Die Anfänge von 3D Audio

Die Geschichte von Spatial Audio reicht bis in die 1960er Jahre zurück, als die ersten Experimente mit 3D-Audio durchgeführt wurden. Diese frühen Versuche legten den Grundstein für die Entwicklung von Technologien, die es ermöglichen, Klänge in einem dreidimensionalen Raum zu platzieren.

In den 1970er Jahren wurden die ersten kommerziellen 3D-Audio-Systeme entwickelt, die jedoch noch nicht weit verbreitet waren. Erst in den 1990er Jahren, mit dem Aufkommen leistungsfähigerer Medientechnik und Audio-Software, begann Spatial Audio, in verschiedenen Bereichen Fuß zu fassen.

Heute ist es ein unverzichtbares Werkzeug in der Musikproduktion, im Film und in der Virtual Reality. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verfeinerung dieser Technologie hat dazu geführt, dass Spatial Audio nun in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt wird, um immersive und realistische Klangerlebnisse zu schaffen.

Gestaltung und Umsetzung von Online-Kursen

Das Design und die Implementierung von Soundsystemen ist ein komplexer Prozess, der ein tiefes Verständnis und Wissen über Audiotechnologie und Akustik erfordert. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Überlegungen und Best Practices für die Entwicklung effektiver Beschallungssysteme vorgestellt.

Eine der wichtigsten Überlegungen bei der Planung von Beschallungssystemen ist die Akustik des Raums. Faktoren wie Raumgröße, -form und -material beeinflussen die Klangqualität erheblich. Ein gut durchdachtes Soundsystem sollte unter Berücksichtigung dieser akustischen Eigenschaften einen klaren und gleichmäßigen Klang im gesamten Raum liefern.

Die Wahl des richtigen Audiosystems ist eine weitere wichtige Entscheidung. Analoge und digitale Systeme haben jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen. Analoge Systeme, die für ihren warmen und natürlichen Klang bekannt sind, eignen sich möglicherweise besser für Live-Sound-Anwendungen.

Im Gegensatz dazu werden digitale Systeme mit ihrer Präzision und Flexibilität oft für Aufnahmen und Sendungen bevorzugt.

Die Implementierung eines Beschallungssystems erfordert eine sorgfältige Planung und Ausführung. Dazu gehören die Auswahl der geeigneten Komponenten und Geräte, die Konfiguration des Systems und die gründliche Prüfung der Tonqualität.

Wichtige Faktoren wie Rauschunterdrückung, Echounterdrückung und Beschallung müssen berücksichtigt werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Interessierte können weitere Informationen zu unseren Online-Kursen per E-Mail anfordern.

Sprecher & Experten: Martin Rieger

Florian Camerer (AT) – Toningenieur, ORF; Vorsitzender, EBU Loudness Group

Lasse Nipkow (CH) – Toningenieurin, spezialisiert auf 3D-Audioaufnahmen (SilentWork)

Martin Rieger (DE) – VR-Sound-Spezialist, mit über 40 VR-Projekten in 15+ Ländern

  • Lars Ginzel (DE) – Re-Recording Mixer & Sound Designer (The Cave, Cloud Atlas)

  • David Ziegler / Christian Lerch (DE) – Senior Sound Consultants, Dolby Deutschland

Immersive Workshop Details

📍 Ort: Aarau & Zürich

📅 Daten: Freitag, 31. Januar & Samstag, 1. Februar 2020

👥 Teilnehmer: 10-14 Toningenieure, Sound Editors, Sound Designer und Filmkomponisten

💰 Preis: CHF 300

🗣 Sprache: Deutsch, mit Simultanübersetzung ins Französische

Organisiert von:

  • Vanja Baumberger (FOCAL, Leiterin Technische Ausbildung)

  • Oswald Schwander (Berater für Sounddesign)

🎧 Erleben Sie mit uns einen exklusiven Einblick in die Zukunft von Immersive Audio!

Workshop Recap – Tag 1: Immersive Audio & VR Sound erforschen

Der erste Tag des Workshops konzentrierte sich auf die Grundlagen von immersive Audio, seine Rolle in Virtual Reality (VR) und die technischen Herausforderungen bei der Arbeit mit 360° Soundscapes.

Die Teilnehmer wurden in die wichtigsten Konzepte, Fähigkeiten, Arbeitsabläufe und Werkzeuge eingeführt, die für die räumliche Audioproduktion unerlässlich sind – die perfekte Ausbildung für Ihre Karriere

Key Takeaways von Tag 1

🎧 Einführung in Immersive Audio

  • Der Unterschied zwischen 360°-Audio, VR-Sound und räumlichen Formaten wie Dolby Atmos und Auro-3D.

  • Die Bedeutung von objektbasierten und szenenbasierten Klangansätzen.

  • Warum „XR“ (Extended Reality) jetzt ein Oberbegriff ist, der die Unterscheidung zwischen VR und AR ersetzt.

🔊 Spatialisierung & Audio-Workflows

  • Aufnahmetechniken: Ambisonics vs. zeitbasierte Aufnahmemethoden.

  • Die Produktionspipeline für VR-Sound: Aufnahme, Abmischung und Bereitstellung von immersiven Erfahrungen.

Herausforderungen bei der Klangplatzierung: Wie sich die Räumlichkeit auf die Wahrnehmung und das Engagement der Benutzer auswirkt.

  • Die Rolle von Middleware und Game-Engines wie Unity und Unreal bei der Echtzeit-Audiowiedergabe.

🎥 VR & 360° Produktionstechniken

  • Kamerapositionierung & Stitching: Wie 360°-Videos erstellt werden und warum Spatial Audio sorgfältig geplant werden muss.

  • Herausforderungen bei der Mikrofonplatzierung für VR-Drehs – Vermeidung von Sichtbehinderungen bei gleichzeitiger Gewährleistung einer hohen Tonqualität.

  • Die Auswirkungen von Latenz, binauraler Verarbeitung und Echtzeit-Interaktion auf immersive Erlebnisse.

🔍 Hands-On Demo: VR-Headsets und interaktives Audio

Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, immersives Audio durch VR-Headsets anhand von Beispielen aus der Praxis zu erleben. Sie navigierten durch verräumlichte Klanglandschaften und lernten, wie Kopfverfolgung, Lokalisierung und Interaktivität das endgültige Erlebnis beeinflussen.

Workshop Recap – Tag 2: Fortgeschrittene Techniken in Immersive Audio Engineering & VR Sound

Am zweiten Tag des Workshops vertieften wir uns in fortgeschrittene immersive Audiotechniken, erforschten die Herausforderungen des VR-Sounddesigns und diskutierten die technischen Grenzen und Möglichkeiten von Spatial Audio in verschiedenen Formaten.

Ein Beispiel dafür ist MPEG-H, ein Audio-Codec und Streaming-System, das individualisierbaren Sound ermöglicht und bereits in Südkorea für UHD-TV eingesetzt wird.

Key Takeaways von Tag 2

🎧 Verfeinerung von Spatial Audio für VR

  • Diskussion über binaurale Aufnahmen, Ambisonics und objektbasierte Formate.

  • Verständnis der Grenzwerte von Kunstköpfen und traditionellen 3D-Mikrofonen in VR.

  • Die Rolle von Head-Tracking und Benutzerwahrnehmung in immersiven Erlebnissen.

  • Warum Ambisonics sowohl eine Stärke als auch eine Herausforderung ist – großartig für die Flexibilität, aber mit potenziellen Qualitätsverlusten bei der Konvertierung in andere Formate.

🎥 Herausforderungen bei der VR-Audio-Produktion

  • Bearbeiten und Schneiden von VR-Inhalten: Anders als beim traditionellen Film stören schnelle Schnitte die Immersion und erfordern einen anderen Ansatz für die Erzählung.

  • Die Illusion von Realismus: Während VR darauf abzielt, ein immersives Erlebnis zu schaffen, ist die Realweltgenauigkeit nicht immer ideal – manchmal funktioniert ein kinematischer Ansatz besser.

  • Synchronisierung des Tons mit der Bewegung des Benutzers: Die Bedeutung von Echtzeit-Audio-Rendering in Spiel-Engines und interaktiven Erlebnissen.

🔊 Mikrofone und Aufnahmen für immersiven Sound.

  • Vergleich von Ambisonics, ORTF-3D und binauraler Aufnahme für VR-Anwendungen.

  • Die Bedeutung der Aufnahme von räumlichen Umgebungsgeräuschen, um den Arbeitsaufwand bei der Postproduktion zu reduzieren.

  • Die Herausforderung der Mikrofonplatzierung in 360°-Videos – ein Gleichgewicht zwischen Sichtbarkeit und Tonqualität.

💡 Technische Beschränkungen und Zukunftsaussichten

VR-Soundproduktion ist noch immer nicht standardisiert, was eine plattformübergreifende Konsistenz erschwert.

  • Viele VR-Produktionen verlassen sich immer noch auf Stereo-Sound und ignorieren das Potenzial von voll interaktivem Audio.

  • Lautheit und Dynamikbereich sind Herausforderungen: Ausgleich von komprimiertem Audio für die Online-Verbreitung unter Beibehaltung der räumlichen Integrität.

  • Die Zukunft von VR und AR: Mit der Verbesserung der Hardware wird Raumklang eine noch größere Rolle bei der Gestaltung von immersiven Erlebnissen spielen.

Abschließende Gedanken und Diskussion zur Online-Schulung

Die Teilnehmer diskutierten über die Zukunft von immersivem Sound, die Herausforderungen bei der Arbeit mit verschiedenen Playback-Management Systemen und die Verbesserung von Workflows für VR- und 360°-Inhalte.

Eine große Menge an Metadaten ist erforderlich, um die versprochenen Funktionen reibungslos umzusetzen und den Benutzern ein optimales Erlebnis zu bieten.

Ausblick auf die Vermittlung von Audiokompetenzen

Der Workshop bot einen umfassenden Überblick über VR und immersives Audio, von technischen Grundlagen bis zu praktischen Anwendungen. Herkömmliche Tonmeister müssen sich weiterbilden, um in der spezialisierten Domäne des immersiven 3D Audio erfolgreich zu sein.

Die Diskussionen betonten den Bedarf an besseren Industriestandards, verbesserten Produktionstechniken, mehr Kommunikation und einem stärkeren Bewusstsein für die Rolle von Audio im Storytelling.

Diese Webseite verwendet Cookies. Wenn Sie diese Webseite weiterhin besuchen, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu. Mehr dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung.
Notwendige Cookies
Tracking
Alles akzeptieren
oder Auswahl speichern